archivierte Ausgabe 5/2008 |
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Herausgeber und Redaktion |
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JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
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URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
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JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
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Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
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Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
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Thomas Möllenbeck |
Praeparatio evangelii fantastica? |
Aslan – zur Kritik einer fiktiven Erlösergestalt |
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Der Löwe Aslan sollte verboten werden. Auf den Index gehören zusammen mit ihm alle Chroniken von Narnia, dem Land der Fantasie, in dem Aslan als Erlöser wirkt, und von dem aus er sein fiktives Unwesen in den Kinderherzen treibt. Denn Menschenkinder neigen erblich bedingt, so Richard Dawkins in seinem Gotteswahn, aufgrund natürlicher Selektion dazu, ihren Eltern alles zu glauben. Das hatte in der Evolutionsgeschichte seine sprachund kulturfördernden Vorteile. Heutzutage aber werde ihr wehrloser Verstand durch entwicklungshemmende und aberwitzige religiöse Indoktrination nachhaltig vergiftet, mit dem Ergebnis, daß die Religion immer noch nicht ausgestorben sei, obwohl sie sich eigentlich längst schon überlebt haben müßte. Der Teufelskreis ihrer Weitergabe von Generation zu Generation müsse endlich durchbrochen werden. Denn religiöse Erziehung sei Kindesmißbrauch. Doch ist der siebenbändige Siegeszug, den der gewaltige sprechende Löwe, der in Narnia immer erst erscheint, wenn es an der Zeit ist, ungebrochen, seit er ihn (1950-56) in den angelsächsischen Kinderzimmern angetreten hat. Aslan springt der religiösen Erziehung bei, stärker als zuvor. Denn außer Phillip Pullmann hat bisher niemand auch nur einen Finger gekrümmt, um ihn zu stoppen. His Dark Materials (1996-2000), mit denen Pullmann seiner eigenen Ansicht nach genau das Gegenteil von C.S. Lewis, nämlich die entwicklungsfördernde und einzig freiheitliche atheistische Indoktrination der Menschenkinder, anstrebt, konnten jedoch, obwohl selbst sehr erfolgreich, die 85 Millionen verkauften Narnia- Chroniken, ihre Übersetzungen in alle großen Sprachen und jüngst die spektakulären Neuverfilmungen, welche die stete Ausweitung von Aslans Revier bezeugen, nicht verhindern. Vielleicht belebt Konkurrenz die Lektüre. Nun gerät also auch die aktuelle Generation, sogar die deutsche Jugend, in Aslans Bann, während über den Umweg von Jonathan Franzens Weltbestseller Die Korrekturen, auch Erwachsene von Aslan hören, die nie ein Fantasy-Buch in die Hand genommen haben. Die Präsenz der fiktiven Erlösergestalt Aslan ist mithin nicht zu leugnen.
Sie soll einmal vor dem Horizont der atheistischen Kritik zur Geltung kommen, dann aber auch mit ihrem pantheistischen Gegenentwurf konfrontiert werden. So wird sich zeigen, wie und unter welchen Bedingungen die praeparatio evangelii fantastica versucht, das vor-christliche Bewußtsein der Zeitgenossen mit fantastischen Mitteln zu bilden. Doch zunächst zur Absicht des Autors. [...]
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