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Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V.
URSULA SCHUMACHERUrsula Schumacher
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern
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Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien
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Anton SvobodaAnton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker

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Leseprobe 1
Karl-Wilhelm Niebuhr
Paulus im Judentum seiner Zeit
Der Heidenapostel aus Israel in «neuer Sicht»
Hätte man den Apostel Paulus nach seiner Religion gefragt, dann hätte er sicher nicht geantwortet: «Christ», wohl auch nicht: «Jude», sondern vermutlich so, wie er es im Römerbrief tut: «Ich bin Israelit, aus der Nachkommenschaft Abrahams, vom Stamm Benjamin.» (Röm 11,1) Und hätte man wegen seiner Predigt für Jesus aus Nazaret Zweifel an dieser seiner religiösen Identität geäußert, dann hätte er wohl zornig und stolz, wie er es im Philipperbrief tut, entgegnet: Wenn sich jemand etwas auf sein Judesein einbilden wollte, dann doch wohl am ehesten ich: «beschnitten am achten Tag nach der Geburt, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, Hebräer von Hebräern, in Bezug auf die Tora ein Pharisäer, wie man an meinem Einsatz gegen die Gemeinde (der Jesusanhänger) sehen kann, was die Gerechtigkeit nach dem Maßstab der Tora angeht makellos.» (Phil 3,5f) Und hätte man ihm schließlich andere jüdische Zeitgenossen vorgehalten, die doch – auch als Anhänger Jesu – viel treuer als er zu den Grundsätzen des Judentums hielten, so hätte er wahrscheinlich auch diesen Einwand scharf zurückgewiesen wie im 2. Korintherbrief: «Hebräer sind sie? Das bin ich auch! Israeliten? Ich auch! Abrahams Same? Ich auch! Diener des Messias (den Gott zur Rettung seines Volkes Israel gesandt hat)? Ihr mögt mich für verrückt halten, aber ich bin es noch viel mehr als sie!» (2Kor 11,22f )

Alle eben wiedergegebenen Aussagen des Paulus stammen aus der Zeit, in der seine Mission für Christus schon ihren Höhepunkt erreicht hatte. Mit ihnen will Paulus keineswegs etwas über seine biographische Herkunft sagen, gar über seine «jüdische Vergangenheit», die er seit seiner Berufung zum Christusverkündiger hinter sich gelassen und inzwischen bewältigt hätte. Vielmehr geht es ihm im Zusammenhang der genannten Stellen immer um seine gegenwärtige Identität als Apostel für Jesus Christus. Die Zugehörigkeit zu Israel, dem Gottesvolk, ist für Paulus ein gegenwärtig gültiges und wesentliches Merkmal seiner Identität als Missionar und Theologe, auch wenn oder vielleicht sogar gerade weil der Inhalt seiner Verkündigung und seiner Theologie ganz und gar durch Jesus Christus bestimmt ist.

Aber was bedeutet es, wenn Paulus sich selbst in seinen Briefen so betont zu Israel rechnet, gerade als Christusapostel? Und wie ist es zu bewerten, dass er sich in Auseinandersetzung mit seinen Gegnern so massiv auf seine jüdischen Identitätsmerkmale beruft, um gerade damit seine Autorität gegenüber den Gemeinden zu untermauern, an die er schreibt? Um diese Fragen sachgemäß beantworten zu können, müssen wir zunächst ein paar terminologische und zeitgeschichtliche Voraussetzungen klären. [...]


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