archivierte Ausgabe 4/2009 |
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Herausgeber und Redaktion |
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JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
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URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
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JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
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Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
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Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
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Michael Gassmann |
Glaubenszweifel und Friedensutopie |
Verdis Requiem und Brittens War Requiem |
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Das Responsorium Libera me, das früher nach der Totenmesse bei der Absolution der Verstorbenen gesungen wurde, kurz bevor man den Sarg aus der Kirche trug, ist aus der Liturgia defunctorum verschwunden. Zu wenig österlich sei sein Charakter, erklärt das Neue Pastoralliturgische Handlexikon Rupert Bergers. Allgemein bekannt ist es durch einige hochbedeutende Requiem-Vertonungen, darunter Giuseppe Verdis Requiem und Benjamin Brittens War Requiem. Dort findet es sich freilich nicht aus liturgischer Notwendigkeit, sondern gerade weil diese monumentalen Werke nicht auf eine liturgische Verwendung hin geschrieben wurden.
Libera me, Domine, de morte aeterna, in die illa tremenda: Quando caeli movendi sunt et terra. Dum veneris judicare saeculum per ignem. Tremens factus sum ego et timeo, dum discussio venerit atque ventura ira. Quando caeli movendi sunt et terra. Dies illa, dies irae, calamitatis et miseriae, dies magna et amara valde. Requiem aeternam dona eis, Domine: et lux perpetua luceat eis.
Befreie mich, Herr, vom ewigen Tod an jenem furchtbaren Tag, wenn erschüttert werden Himmel und Erde, wenn du dann kommst, die Welt zu richten im Feuer. Zitternd muß ich stehen und in Ängsten, wenn die Rechenschaft naht und der drohende Zorn. Wenn erschüttert werden Himmel und Erde. Tag des Zornes, Tag der Schrecken, voll Weh und Jammer, bitter über alle Maßen. Ewige Ruhe gib ihnen, Herr, und ewiges Licht leuchte ihnen.
Der Text ermöglicht mit seinem Rückbezug auf die Sequenz Dies irae einerseits eine musikalische Formbildung: Durch die Wiederaufnahme musikalischer Motive aus dem Introitus und der Sequenz kann sich das Werk runden. Zugleich öffnet der Text die «Botschaft» der Totenmesse ins Ungewisse: Dass hier die Angst des Individuums vor dem Zorn Gottes erneut thematisiert und damit am Ende jede Erlösungsgewissheit erschüttert wird, das muß diesen Text gerade für Glaubenszweifler attraktiv machen, für die eine Requiem-Vertonung immer auch persönliches Bekenntnis ist. Giuseppe Verdi und Benjamin Britten darf man zu diesen Zweiflern rechnen. Und beide hatten ganz zweifellos ein persönliches Bekenntnis im Sinn, als sie sich an die Komposition ihres Requiems machten. [...]
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