archivierte Ausgabe 4/2009 |
   |
      |
 |
Herausgeber und Redaktion |
 |
JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
  |
URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
  |
JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
 |
Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
 |
|
Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
Lesen Sie hier |
 |
|
|
|
 |
|
|
|
|
|
Johannes Hoff |
«I think the church is wonderful» |
Zur Genealogie des Paradigmenwechsels gegenwärtiger Theologie |
 |
Michel Foucault zum 25. Todestag
Als ich zu Beginn der 90er Jahre gegenüber einem akademischen Lehrer erwähnte, dass ich mich in meiner Dissertation mit Foucault beschäftigen möchte, erhielt ich spontan zur Erwiderung: «Das ist ein ausgezeichnetes Forschungsthema. Ich war schon in den 60er Jahren der Meinung, dass man sich mit dem Thema Laienspiritualität intensiver auseinandersetzen sollte». Ich erläuterte hierauf in groben Zügen, was Charles de Foucauld (den Begründer der «Kleinen Brüder Jesu») von Michel Foucault unterscheidet, schreckte aber, eingeschüchtert durch die unverdorbene Katholizität meines theologischen Lehrers, davor zurück, ins Detail zu gehen. Dass Foucault in den 80er und 90er Jahren als intellektuelle Leitfigur der religiös indifferenten Gay-Szene gehandelt wurde, blieb ebenso unerwähnt, wie die Tatsache, dass sich seine Publikationen bevorzugt mit Themen wie «Wahnsinn», «Einkerkerung », «Sex» und «Macht» beschäftigten. Sich aus systematisch-theologischer Sicht mit diesen Texten zu beschäftigen, war selbst in den 90er Jahren alles andere als naheliegend, zumal Foucault sich – im Unterschied zu Jacques Derrida – niemals explizit mit theologischen Problemstellungen auseinandergesetzt hat.
25 Jahre nach Foucaults frühem Aids-Tod, am 25. Juni 1984, stellt sich die Situation differenzierter dar. Obwohl sich die obige Themenreihe bruchlos in die vergilbten Schlagwortregister klassischer Publikationslisten der 68er Generation einsortieren ließe, erscheint die Bedeutung Foucaults heute unstrittiger denn je, auch und gerade im Kontext zeitgenössischer Theologie. Diese kuriose Wirkungsgeschichte des 1926 als Sohn einer angesehenen katholischen Provinzfamilie in Poitiers geborenen Philosophen, hat mit zwei charakteristischen und zugleich alles andere als ‹postmodernen› Eigentümlichkeiten seines Denkens zu tun: seinem an Immanuel Kant anknüpfenden philosophischem Selbstverständnis und seinem unverwechselbaren Denkstil.
Foucault hat niemals einen Zweifel daran gelassen, dass das philosophische Denken (im Sinne von Kants wegweisendem Aufsatz Was ist Aufklärung?) «kritisch» zu Verfahren habe; kritisch allerdings nicht im negativen Sinne eines Ressentiments gegenüber überkommenen Traditionen, sondern im Sinne einer affirmativen Haltung in Bezug auf das, was das ‹Heute› vom ‹Gestern› scheidet. Wo das philosophische Denken sich selbst ernst nimmt, und sich nicht darauf beschränkt, dem Konsens einer szientistischen, klerikalen oder politischen Gemeinde hinterher zu laufen, hat es mit einer aufmerksamen Lektüre der ‹Zeichen der Zeit› zu beginnen. Die ‹Herrschende Meinung› ist stets das Relikt der Kämpfe von gestern. Und die Kämpfe von gestern sind nicht die Kämpfe von heute, so wie die Kämpfe von heute nicht die Kämpfe vom morgen sind. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
|
|
|
|
|
|
|
Unsere neue Dienstleistung für Verlage, die Ihr Abogeschäft in gute Hände geben wollen.
|

mehr
Informationen
|
 |
|
Bücher & mehr |
|
|