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Titelcover der archivierte Ausgabe 6/2009 - klicken Sie für eine größere Ansicht
Herausgeber und Redaktion
JOACHIM HAKEJoachim Hake
Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V.
URSULA SCHUMACHERUrsula Schumacher
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern
JAN-HEINER TÜCKJan Heiner Tück
Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien
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Anton SvobodaAnton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker

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Leseprobe 1
Hans Maier
Liturgie und Künste
Jahrhundertelang waren die Künste in den Kirchen heimisch, entfalteten sich dort, entwickelten zahlreiche Formen der Kooperation und wurden im Lauf der Zeit ein integrierendes Element des gottesdienstlichen Geschehens. Mit der wachsenden Verbreitung des Glaubens und des Gottesdienstes entstand eine enge und intensive Kooperation von Künstlern, Liturgen, Betenden und Feiernden. Ein Zusammenspiel vieler Kunstfertigkeiten entwickelte sich, in denen das heilige Geschehen sinnlich greifbar wurde: man denke an die Handauflegung, die Waschung, den Kuss, den Duft von Öl und Weihrauch, den Geschmack von Brot, Wein und Salz, an die feierliche Bewegung, das liturgische Schreiten und Umschreiten, das Knien, Stehen, Sich-Beugen und Verbeugen, die Umgänge und Prozessionen, den feierlichen Vortrag von Texten, der bald zur Inkantillation, zum Sprechgesang und wenig später zum Kunstgesang wurde, die Predigt, die liturgische Kleidung, das Weihwasser, die Kerzen und vieles andere mehr.

Zwischen der sich ausbildenden Ordnung des Gottesdienstes (Liturgik) und den in sie einströmenden Künsten (Sprache, Gesang, Malerei, Skulptur, Baukunst) entwickelte sich eine Wechselwirkung.

Einmal steckte in der Liturgie selbst immer schon ein Stück Kunst, ein «Spiel vor Gott», wie es im Buch der Sprüche (8,30) umschrieben wird und wie es in jüngerer Zeit vor allem Romano Guardini in seiner Studie «Vom Geist der Liturgie» (1918) neuerlich in Erinnerung gebracht hat. Liturgie – das ist auch ein Drama: ein Drama mit Sprech-, Gesangs- und Handlungsrollen. Die rot gedruckten Bemerkungen der liturgischen Bücher (von ihnen kommt der Ausdruck «Rubriken») können als Regieanweisungen gelesen werden – Anweisungen für ein Geschehen, das Laien, Priester, Mönche, Vorsänger, Schola und Chor zusammenführt. Liturgie ist eine Verbindung von Worten und Handlungen: keine Handlung ohne Worte – kein Wort, das nicht selbst Handlung wäre. Eine Fülle anspruchsvoller Texte – Psalmen, Hymnen, historische und theologische Prosa – wurden im Lauf der Zeit in die Gebete und Gottesdienste der Kirche eingefügt. Mit dem Kirchenjahr entwickelte sich zugleich eine Leseordnung. Texte aus dem Alten und Neuen Testament, aus den Schriften der Kirchenväter, der Theologen und Dichter wurden in regelmäßiger Folge gelesen, rezitiert, gesungen. So entstand eine enge Verbindung von Gottesdienst und Kunstübung – wohl das älteste, bis heute in ununterbrochenem Gebrauch stehende Gesamtkunstwerk der Welt. [...]


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