archivierte Ausgabe 6/2009 |
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Herausgeber und Redaktion |
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JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
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URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
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JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
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Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
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Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
Lesen Sie hier |
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Meik P. Schirpenbach |
Die Verortung der Verkündigung |
Die unterschätzte pastorale Relevanz des Kirchengebäudes |
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1. Identität
Kirchengebäude sind Orte, an denen Menschen, die sonst nichts oder wenig mit der Kirche zu tun haben, dieser begegnen. Die damit verbundene Chance einer elementaren, unaufdringlichen Verkündigung wird viel zu wenig wahrgenommen. Dabei geht es um das Selbstverständnis der Kirche. In vielen Sprachen meint das Wort «Kirche» sowohl die Gemeinschaft als auch das Gotteshaus. Das Ineinsfallen der Begriffe beruht auf einem wesentlichen inneren Zusammenhang, der darin besteht, dass das Gebäude über seine Funktion für die Gemeinschaft zugleich auch Darstellung und Repräsentation der Gemeinschaft ist. Dies beginnt bereits mit der optischen Präsenz: Viele Menschen nehmen eine christliche Gemeinde zuerst über ihr Kirchengebäude wahr. Selbst Geistliche, die schon länger vor Ort sind, bleiben unbekannt, aber die Zuordnung zu einem bestimmten Gebäude schafft Klarheit. Dies ist keineswegs selbstverständlich. Personen aus Politik und Gesellschaft werden in der Regel nicht einem Gebäude zugeordnet. Kirche ist scheinbar vor allem anderen optisch präsent. Dabei sind Kirchenräume eher unfunktional: als Räume unangemessen hoch, akustisch ungünstig gebaut und aufwändig zu heizen. Sie sind Freiräume aller Funktionalität und Verzwecklichung, in diesem Sinne Symbole der Freiheit und Humanität. Dies ist gleichbedeutend mit ihrem Charakter als Gotteshaus, unterscheidet sie aber von einem Tempel, der dem Menschen unzugänglich bleibt. Am Eingang von St. Jakob in Lüttich ist zu lesen: «Maison de Dieu, maison de tous» – Haus Gottes, Haus für alle.
Durch das Kirchengebäude geschieht eine Identitätsstiftung, die über die sich ihm verbunden fühlende Gottesdienstgemeinde hinausgeht. Wir sprechen in Bezug auf letztere von den Nahen und den Fernen. Persönliche Gespräche, die ich in Zusammenhang mit Kasualien mit sogenannten Fernstehenden führe, zeigen wie individuell verschieden diese Standorte bestimmt werden. Eine nicht geringe Gruppe von Menschen, die in der Regel nicht die Gottesdienste aufsuchen, empfindet eine Verbundenheit mit dem Gotteshaus, die nicht zuerst mit dem Wahrzeichencharakter, sondern mit der Funktion als Gotteshaus zu tun hat. Das Gespür, es hier mit einem andersartigen, ausgesonderten, heiligen Ort zu tun zu haben, ist durchaus vorhanden. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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