archivierte Ausgabe 2/2010 |
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Herausgeber und Redaktion |
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JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
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URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
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JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
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Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
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Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
Lesen Sie hier |
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Rémi Brague |
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Seit einigen Jahrhunderten hat die westliche Welt unleugbar große Fortschritte gemacht auf dem Gebiet des Rechts. Heute verstehen sich unsere Staaten als Rechtsstaaten, sind es auch im Großen und Ganzen. In der größten Demokratie der Welt, den Vereinigten Staaten, ist die oberste Macht der Gerichtshof, dessen Entscheidungen die Gesellschaft am nachhaltigsten beeinflussen. Überall in Europa haben die Richter immer größere Zuständigkeitsbereiche und die Bürger immer größere Appellationsmöglichkeiten. Die Rechte der Personen bzw. Gruppen werden immer feierlicher proklamiert und sorgfältiger garantiert.
Trotzdem werden jetzt die positiven Errungenschaften des Rechts durch die Rechtsinstanzen selbst gefährdet. Überall grassiert eine Tribunalisierung der Lebensverhältnisse. Politisch bestimmen Gerichtshöfe immer mehr Fragen, wobei die Verantwortung für die letzten Entscheidungen aus den Händen der Politiker und damit indirekt aus dem Einflussbereich der Wähler zu fallen droht. Jede Schwierigkeit, vom Wehwehchen bis zur Naturkatastrophe, wird auf menschliches Versagen zurückgeführt, wobei die für verantwortlich gehaltenen Menschen vor Gericht gezogen werden. Auch die Vergangenheit wird immer deutlicher zu einem Angeklagten. Über den Wert und Unwert geschichtlicher Ereignisse, ferner darüber, was man davon sagen darf, entscheiden Gesetze.
Noch schlimmer: Die Prinzipien, auf deren Grundlage diese immer unerbittlicheren Urteile gefällt werden, beruhen jedoch immer mehr auf vagen Vorstellungen: man beruft sich auf die Freiheit des Individuums, auf die vielbesungenen Menschenrechte und die Menschenwürde. Was ein von der Familie bzw. der Gesellschaft isoliertes Individuum ist, was der Mensch ist, wer als Mensch auftreten darf, trauen sich nur wenige zu sagen. Noch seltener wagt man, zu erklären, warum eigentlich dem Menschen eine Würde zukommt (Robert Spaemann).
Wenn man so einen Grund sucht, kann man sich heute noch auf die Natur berufen, indem man von Naturrecht und Naturgesetz spricht? Das tut Papst Benedikt, genauso wie vor ihm seine Vorgänger, zwar mit gewissen Akzentverschiebungen, alle jedoch ausgehend von derselben Auffassung eines objektiv und allgemein geltenden, weil in der vernünftigen Natur des Menschen verankerten Rechts (Herbert Schlögel). [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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