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Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V.
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Professor für dog-
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Leseprobe 3
Theresa Denger
An der Seite der Opfer – Zum 30. Todestag Oscar Romeros
El Salvador 30 Jahre danach… Lebendige Erinnerung eines Volkes
Dreißig Jahre nach der Ermordung Oscar Romeros durch Militär und Oligarchie am 24. März 1980 feiern die Salvadorianer ihren einstigen Erzbischof als Heiligen – einige Stimmen behaupten sogar, dass ihn das Volk schon damals, direkt nach seinem Märtyrertod heilig gesprochen hat. Wer mit offenen Augen durch das Land geht, der stolpert förmlich über Romero: bedruckte T-Shirts, Mauermalereien, politische Diskurse und Reden… Ein besonderer Ort ist gewiss die Krypta der Kathedrale San Salvadors, in der Romero begraben liegt und die längst schon zu einer Pilgerstätte geworden ist. Seit elf Jahren kommen dort jeden Sonntag rund 500 Gläubige zusammen, um an seinem Grab Messe zu feiern. Zur Gottesdienstvorbereitung, zu der sich wöchentlich ein aus 12 Frauen bestehendes Planungsteam versammelt, werden bei der Betrachtung der Sonntagslesungen die korrespondierenden Predigten Romeros wie auch Zeitungsartikel und Glaubenszeugnisse aus dem Volk miteinbezogen.

Als Romero predigte, stand das Leben in El Salvador still. Seine im Rundfunk übertragenen Sonntagspredigten, die oft länger als eine Stunde dauerten, fesselten seit 1978 rund 75% der Landbevölkerung gewissermaßen ans Radio, während die Kathedrale in der Hauptstadt zum Bersten voll war. Romero nahm sich stets die Zeit, die Namen der Opfer der staatlich organisierten Verfolgung durch Militär und Todesschwadronen, soweit sie ihm bekannt waren, zu nennen und scheute nicht davor zurück, Urheber und Ursachen dieser Gewalttaten beim Namen zu nennen und zur Umkehr und zum gemeinsamen und gewaltlosen Einsatz für Befreiung, Gerechtigkeit und Frieden aufzurufen. Dabei nahm der von seinem Wesen her eher schüchterne Romero auf der Kanzel und im Umgang mit Großgrundbesitzern und Unternehmern kein Blatt vor den Mund: «Zieht Eure Ringe rechtzeitig aus, damit Euch nicht die Finger abgeschlagen werden. Wer nicht die Ringe um der Gerechtigkeit willen hergeben will, läuft Gefahr, dass sie ihm mit Gewalt entrissen werden.»

Fragt man heute an einem Sonntagmorgen in der Krypta nach, warum die Menschen dorthin zur Messe kommen, stößt man nicht selten auf Antworten wie diese: «In die Messe der Krypta zu gehen heißt für mich, das Wort Jesu Christi, das Wort Monseñor Romeros zu hören; heißt, die kollektive Erinnerung unseres Volkes zu leben, also unsere eigene Erinnerung und die Erinnerung all derer, die ihr Leben hingegeben haben. Diese Erinnerung drängt uns zum ethischen Engagement, zu jener Pflicht, weiterzukämpfen, wie es uns Monseñor Romero mit seinem Beispiel gelehrt hat. In allen Momenten der Geschichte ist Monseñor Romero für mich und für dieses Volk gegenwärtig, indem er uns alle bestärkt, seine Mission fortzuführen». [...]


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