archivierte Ausgabe 5/2010 |
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Herausgeber und Redaktion |
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JOACHIM HAKE Direktor der Katholische Akademie in Berlin e.V. |
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URSULA SCHUMACHER
Professorin für Dogmatik an der Universität Luzern |
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JAN-HEINER TÜCK Professor für dog-
matische Theologie, Universität Wien |
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Herausgeber und Redaktionsbeirat stellen sich vor. |
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Lesermeinung von |
Anton Svoboda,
Dipl.-Theologe, Musiker
Lesen Sie hier |
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Jan-Heiner Tück |
Glück und Lebenskunst |
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Instinktiv empfinden wir, dass wir unser Glück außer uns suchen müssen. Pascal
«Alle Menschen streben von Natur aus nach Glück.» Diese Überzeugung begegnet seit Beginn des philosophischen Nachdenkens über den Menschen. Plato, Aristoteles, aber auch Augustin und Thomas von Aquin, ja noch Leibniz haben sie in unterschiedlichen Varianten vertreten. Dabei ist mit Glück oder Glückseligkeit ein Zustand gemeint, in dem der unstillbare Durst des Menschen befriedigt und das Glücksverlangen zur Ruhe gekommen ist. Es gibt vielfältige Anweisungen, wie dieser Zustand des Glücks durch eine gute Lebenspraxis erreicht werden könne. Lange verstand sich die Philosophie als Lebenskunst, die nicht nur dem Wahrheitsstreben, sondern auch dem Glücksverlangen des Menschen diente. In der theologischen Tradition wurden die Begriffe Glück und Heil lange synonym verwendet, wenngleich geltend gemacht wurde, dass die Glückseligkeit (beatitudo) ein Gut ist, das nur Gott selbst dem Menschen verleihen könne. Nicht Arbeit oder sittliche Leistung, sondern die Gnade Gottes sollte dem Menschen gewähren, was er im Letzten sucht und sich selbst nicht geben kann. Die natürliche Sehnsucht des Menschen nach Fülle könne nicht in die Irre gehen. Die Lehre aber, dass das natürliche Verlangen nach dem Übernatürlichen erst in der seligen Schau von Angesicht zu Angesicht seine Erfüllung findet, wurde in der Neuzeit mit dem Verdacht konfrontiert, hier werde die Befriedigung des Glücksverlangen ins Eschaton verschoben. Das Christentum habe die glückshungrigen Menschen auf das Jenseits vertröstet und die sinnlichen Freuden auf Erden moralisch disqualifiziert. Das fünfte Evangelium von der «Treue zur Erde», das Friedrich Nietzsche sprachmächtig verkündet hat, setzt hier an. In der Tat gilt in der christlichen Tradition die Weisung, Gott als das summum bonum zu achten und sein Herz nicht an Ersatzgüter wie Reichtum, Ansehen, Macht, Eros oder Gesundheit zu hängen. Wer diesen Ersatzgütern nachjage, sei einem flüchtigen Glück auf der Spur, das er nicht festhalten und über die Todesgrenze hinüberschmuggeln kann. Heutige Zeitgenossen mag es befremden, wie Menschen früherer Epochen die Genusspotentiale irdischer Glücksgüter ausgeschlagen haben, um ein transzendentes Heil zu erlangen. [...]
Lesen Sie den kompletten Artikel in der Printausgabe.
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