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Editorial
Peter Henrici
KANN MAN DIE KIRCHE HEILIG NENNEN?
Wer die katholische Kirche nur nach dem beurteilt, was die Medien von ihr berichten, wird sie kaum als «heilig» bezeichnen. Missbrauchsskandale und Vatileaks sind nur die bekanntesten Fehler, die man ihr vorwirft. Aber auch wer als Insider das Kirchenvolk und die Kirchenverantwortlichen näher kennt, hat wohl Bedenken, von einer Gemeinschaft der Heiligen zu sprechen. Die Kirchengeschichte, mit ihren Menschlichkeiten, Streitigkeiten, Kreuzzügen, Ketzerverbrennungen und Kirchentrennungen erscheint nicht gerade als heilige Geschichte. Und doch bekennen wir uns im Glaubensbekenntnis zur Kirche als der «einen, heiligen, katholischen und apostolischen» und doppeln nach mit dem Bekenntnis zur «Gemeinschaft der Heiligen».

Das gleiche Paradox findet sich schon im 1. Korintherbrief, wo Paulus an «die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen» einen Brief schreibt, der fast nur Tadel enthält: Spaltungen in der Gemeinde, Fälle schwerer Unzucht, Rechtshändel, Götzenopfermahle, Unordnung im Gottesdienst, Missbräuche beim Herrenmahl, charismatisches Durcheinander, mangelnder Glaube an die Auferstehung, abergläubische Praktiken. Auch das Soziogramm der Gemeinde ist nicht gerade schmeichelhaft: Unzüchtige, Götzendiener, Ehebrecher, Lustknaben, Knabenschänder, Diebe, Habgierige, Trinker, Lästerer, Räuber – «solche wart ihr zum Teil» (1 Kor 6, 9–11). Wo ist heute eine Pfarrgemeinde, die gegen eine solche Beschreibung nicht aufbegehren würde? Zwar keine Heiligen, aber immerhin bürgerlich-korrekt.

Handelt es sich bei der «heiligen Kirche» nur um ein semantisches Missverständnis? «Heilig» heißt für uns moralisch vollkommen, zumindest nicht tadelnswert, und im Grenzfall, der dann zur Heiligsprechung führen kann, heldenhafte Tugend. Zweifellos kann man in jedem Jahrhundert eine ganze Anzahl von Kirchengliedern finden, die dieses Attribut verdienen, und neben ihnen gibt es die große Zahl der anonymen Heiligen, deren Heiligkeit nur ihrem engsten Familien- oder Mitarbeiterkreis bekannt ist. Aber so groß die Zahl dieser moralisch Heiligen auch sein mag, sie erlaubt immer noch nicht, die ganze, die konkrete Kirche als heilig zu bezeichnen.

«Heilig» ist in der Schrift vielmehr ein Attribut, das im Vollsinn allein Gott zukommt. Nur einer ist der Heilige, Gott, nur ihm wird das Dreimalheilig gesungen (Jes 6, 3). «Der Heilige» wird geradezu zum Eigennamen Nähe ist, wie die Engel, oder in seine Nähe kommt, wie die Opfergaben und der ganze Kult. Erst von der Heiligkeit Gottes aus ergibt sich der Ruf, ja die dringende Notwendigkeit für die Menschen, selbst heilig zu sein: «Seid heilig, denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig.» (Vaz). [...]


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